Geschichte
Bald nach Luthers „Thesenanschlag“ von 1517 gelangt die reformatorische Lehre über Bergleute, Studenten und fahrende Buchhändler nach Österreich.
1526 übergibt Sigismund v. Dietrichstein mit Sitz auf Finkenstein das Patronatsrecht der heutigen Stadtpfarrkirche „St. Jakob“ an den Villacher Stadtrat, allerdings mit der Auflage, dass dort das Evangelium „rein und lauter und ohne menschlich Zusätz“ - also evangelisch - gepredigt werde. Kanzel und Taufstein aus dieser evangelischen Epoche sind noch heute erhalten.
Mitte des 16. Jh.s ist Kärnten fast rein protestantisch, auch Landeshauptmann Georg Khevenhüller gehört dem evangelischen Glauben an. Ein friedliches Nebeneinander der Konfessionen sowie ein wachsendes Selbstbewusstsein der Kärntner Stände kennzeichnen diese Epoche, in welcher u.a. der Klagenfurter Dom, das Landhaus und der Wappensaal entstehen.
1600: das ca. 3.000 Ew. zählende Villach wird rekatholisiert: es finden Bücherverbrennungen am Hauptplatz statt, die evangelische Lateinschule wird aufgelöst, Evangelische dürfen nicht mehr nach ihrem Ritus bestattet werden. Weil rund die Hälfte der vertriebenen Villacher evangelisch ist, rutscht nun die einstmals größte Stadt Kärntens in die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit. Dies wird bis zur Anbindung Villachs an das Eisenbahnnetz im Jahre 1864 so bleiben.
An das bittere Schicksal der Evangelischen erinnert seitens des Landes lediglich eine Tafel, die 2004 im Defreggental enthüllt wurde.
1781: Kaiser Joseph II. erlässt das „Toleranzpatent“ , somit dürfen Evangelische im Lande bleiben und unter bestimmten Auflagen eigene Gemeinden gründen.
1902: Gründung der Pfarrgemeinde Villach durch Dr. Johannes Heinzelmann , dem späteren Superintendenten und „Notbischof“.
1961: Der Nationalrat beschließt die endgültige Gleichstellung der Evangelischen Staatsbürger.
1989: die Evangelische PfG. A.B. Villach-Nord wird selbstständig.
2008: Die Auferstehungskirche bekommt zwei Glocken im Glockenturm und eine Bittglocke zum Anschlagen.
2010: Im Raum Villach leben ca. 10.000 Evangelische.